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Threewheeler

Im Jahr 1978 begann der Engländer Tony Divey ein eigenes Dreirad zu bauen. Er war bereits 48 Jahre alt als er  seinen Traum  verwirklichte. Er nannte es TRIKING, was übersetzt DREIRADKöNIG bedeutet.            6 MORGAN Dreiräder hatte er bereits sein Eigen genannt. Diese wogen  mehr als 440 kg und leisteten gerade mal 40 PS, Das war ihm einfach zu lahm. Wer bis dato für LOTUS gearbeitet hatte, kannte nur extremen Leichtbau, verbunden mit möglichst potenten Motoren. Die zugekauft wurden.

Als die neuen GUZZI Motorräder mit ihren zuerst 750 ccm  und 54 PS in England erschienen, ist Tony sofort elektrisiert.-. Mit längsliegender Kurbelwelle, wie BMW, ein angeblocktes Getriebe mit der Kraftaufnahme in der gleichen Richtung und eine Kardanwelle zum Endantrieb, ja und sogar mit einer sehr steifen Hinterradschwinge, genau das brauchte eine neues modernes Power-Dreirad.

Dazu waren die Motoren echte luftgekühlte Schönheiten. Die KIT-CAR Szene in GB boomte schon seit Mitte der fünfziger Jahre, weil keine Steuern  fällig wurden, wenn man ein Fahrzeug als Bausatz verkaufte.

Sein angeborenes Händchen für Design und sein handwerkliches Geschick nutzte er für die Formen und Dimensionen. Grundsätzlich orientierte es sich am MORGAN Supersport von 1935.Im Nachspann können sie Tonys allererste Zeichnungen seines zukünftigen Dreirades bewundern. Wie es sich für einen echten Techniker gebührt.   

Die techn. Anbauteile, wie Dreiecksquerlenker vorn und entsprechend.  top zupackende Scheibenbremsen wurden bei

LOTUS und AP Racing erworben. Die Kardanwellen und Gelenke sind alles Serienteile. Es wurde zugekauft was in der Herstellung für einen Kleinbetrieb zu teuer war. Das Chassis wurde in einer entsprechenden Rahmenlehre selbst gebaut und die Vordernaben  aus hochwertigem Aluminium gedreht. Das Armaturenbrett ebenfalls, aber die Sitzpolster und die Glasfaser-Karosse sind Teile von großartigen  Zubehör-Spezialisten.

Der Kunde konnte von Anfang an auf etliche Sonderwünsche zurückgreifen, wie  Gepäckträger, Stahl Flex Bremsleitungen, Polsterfarben, Lenkräder, Furniere der Holzteile, Lackierungen und ein Klappverdeck. 1987 wurde als besonderes Extra das TOYOTA Getriebe vom Celica 1600/2000 mit 5 Gängen und Rückwärtsgang angeboten. Dieses wundervolle Getriebe hat mein TRIKING  mit  der Fahrgestellnr. 81.von 1988.

Im Laufe der Jahre wurden die TOYOTA Getriebe knapp und es wurde auf FORD Getriebe u.a.vom. Sierra umgerüstet. Ford produziert schließlich sogar im Lande. Nach der Produktion von TRIKING Nr. 100 wurde auch das Chassis  geändert und erhielt vorn einen neuen  Gitterrohrrahmen. Dieser war leichter und stabiler. Damit wurde auch die Karosse aus einem Teil laminiert und  bestand  nicht mehr  aus Vorderteil und Hinterteil. Bis dahin waren  beide Teile kplt. abnehmbar zum perfekten Arbeiten.. Vorn   und hinten mußte man jetzt durch eine abnehmbare Haube am Fzg. arbeiten. Tony Divey baute seine Threewheeler in Kleinserie von 1978 bis 2008. Im Jahre 2003 wurde noch mit sehr großer Teilnahme  auch von uns Deutschen, das 25.Jubiläum in England gefeiert.2008 haben wir in Deutschland  mit dem Treffen von Paul Williams in Heiligenhaus – dieses mal nur für TRIKINGS- das 30. Jubiläum gefeiert. Tony konnte als Ehrengast aber wegen schleichender Demenz schon nicht mehr anreisen. Ich hatte es schon länger bemerkt, weil seine monatlichen Anrufe bei mir ausblieben. In kleiner Gruppe reisten wir zu ihm nach Marlingford und bereiteten ihm eine würdige kleine Feier. Im Jahre 2009  ging die Produktion an Alan Layzell weg von Marlingford nach Hingham. aber weiterhin in Norwich.

Allan Layzell hatte einige Jahre bei Tony  gearbeitet. Er ist gelernter Konstrukteur, der das TRIKING  veränderte und viele Verbesserungen einführte. Jetzt werden bis 1200 ccm  GUZZI Motoren von 70 bis 100 PS eingebaut. Er hat ca. 160 km/h max. vorgesehen. Beachten Sie sein wohl geordnetes Angebot an Teilen und Zubehör auf seiner Website: trikingsportscars.co.uk...... dafür hat er meinen vollen Respekt. Ersatzteile auch der ältesten Fahrzeuge bereiten ihm keine Probleme.

Mit ihm wurde es zu einem richtigen Auto in Kleinstserie.

Das als Nr. 1 gebaute TRIKING wurde von Tony liebevoll „ The Old Lady genannt“ Es ist etwa 600 000 Miles was ca. 965.000 km entspricht, gelaufen und in das Eigentum von Alan gegangen. Auf vielen Ausstellungen wird es gern gezeigt. The Old Lady wurde bei unendlich vielen  Rennen, Bergrennen, Beschleunigungsrennnen und Trials eingesetzt. Die weltweit verkaufte Nr. 2, fährt unser Freund Prof. Dr. Hans-Dieter Reusch aus Lübeck. Ich habe ihm das Fzg. seiner Zeit im Auftrag von Tony verkauft, der es von Morton Mager aus Norwegen aus Altersgründen zurück erhielt.

Im Jahre 2013 starb Tony Divey im Alter von 83 Jahren. Seine deutschen Freunde Axel Scheuten,

Jürgen Weigle und ich Karl-Friedrich Aster haben stellvertretend für alle Deutschen Kunden an

seiner Beerdigung teilgenommen. Er hatte seinen Traum gelebt, obwohl es finanziell oft nicht leicht für ihn war.

Dazu ein Bild von der Trauerkarte der Familie anbei.

                                         Ihr Karl-Friedrich Aster.........................